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Geschichtlicher Hintergrund –
7.500 Jahre Kultur

Die Cannabispflanze wurde schon vor mindestens 7.500 Jahren von Menschen genutzt, sei es zur Verwendung als Rohstoff, Nahrung, Medizin oder Genussmittel.(1)Hanffaser Uckermark – Geschichtliche Details Cannabis ist damit eine der ältesten vom Menschen kultivierten Pflanzen der Welt. Viele Entwicklungen in der Schifffahrt und die Erkundung der Weltmeere wären ohne die reißfeste und gegenüber Salzwasser relativ unempfindliche Faser kaum möglich gewesen.

Erste zweifelsfreie Nachweise für eine Verwendung von THC-haltigen und damit potentiell berauschenden Cannabisprodukten stammen von etwa 750 v. Chr. aus dem heutigen Israel(2)scinexx das wissenschaftsmagazin – Israel: Cannabis für die Götter, 29.05.2020 und aus China(3)Der Spiegel – Die Kiffer von der Seidenstraße, 12.06.2019 sowie von etwa 450 v. Chr. aus den Siedlungsgebieten der Skythen in der heutigen Ukraine und Russland(4)Die Welt – Cannabis-Konsum vor 2500 Jahren, 13.06.2019. Im indischen Raum wurde mutmaßlich sogar noch früher berauschendes Cannabis zu religiösen Zwecken verwendet.

Die Gutenberg-Bibel wurde, wie viele andere Schriften zu dieser Zeit, auf Hanfpapier gedruckt.(5)Planet Wissen – Hanf, 08.05.2020 Durch die lange Lebensdauer des Papiers ist dieses historische Dokument bis heute erhalten. Diverse Gründerväter der USA wie George Washington und Thomas Jefferson bauten Cannabispflanzen im großen Stil an.(6)The New York Times – U.S. Farmers Covet a Forbidden Crop, 01.04.1999

Aufgefundene Pfeifen mit Anhaftungen von Cannabis und Elemente seiner Gedichte lassen vermuten, dass auch der weltberühmte Dichter William Shakespeare im 16. Jahrhundert Cannabis in seine Pfeife stopfte. Die britische Königin Victoria erhielt Ende des 19. Jahrhunderts von ihrem Arzt Cannabis zur Linderung ihrer Menstruationsbeschwerden.

Länger in Deutschland als die Kartoffel

Auch in Deutschland war Cannabis schon frühzeitig weit verbreitet, sei es als Faserlieferant, Nahrungsmittel, Medikament oder auch als Genussmittel bei Schriftstellern und Dichtern. Die Kartoffel kam erst 1647 nach Deutschland.

Länger in Deutschland als die Kartoffel

Auch in Deutschland war Cannabis schon frühzeitig weit verbreitet, sei es als Faserlieferant, Nahrungsmittel, Medikament oder auch als Genussmittel bei Schriftstellern und Dichtern. Die Kartoffel kam erst 1647 nach Deutschland.
Internationaler Druck und Anti-Cannabis-Propaganda
Wie eine alltägliche Pflanze verboten wurde

Im Jahr 1925 wurde bei der Genfer Opiumkonferenz von Ägypten ein Antrag eingebracht, neben Opium und Heroin auch Cannabis zu verbieten, da dieses die Bevölkerung faul und arbeitsscheu mache. Der Antrag wurde angenommen, die meisten Länder fingen aber nur zögerlich und langsam an, den Zugang zu Cannabis zu erschweren.(7)Johann Hari – Drogen: Die Geschichte eines langen Krieges Am 10. Dezember 1929 wurde das Cannabisverbot vom deutschen Reichstag in Form des geänderten Opiumgesetzes beschlossen. Danach konnte aber zunächst noch einige Jahre Cannabis in Apotheken bezogen werden.

Währenddessen neigte sich in den USA die Alkoholprohibition (1920-1933) dem Ende zu. Immer mehr Bundesstaaten schafften das Verbot von Alkohol ab, welches vielen als nobles, jedoch gescheitertes Experiment galt. Der Konsum war zwar gesunken, dafür war in der Folge ein großer Schwarzmarkt mit gewalttätigen Banden und gepanschtem Alkohol entstanden.

Harry J. Anslinger war zu dieser Zeit Leiter des Federal Bureau of Narcotics, welches durch die zunehmende Liberalisierung beim Alkohol und den politischen Fokus auf die laufende Wirtschaftskrise an Bedeutung zu verlieren drohte.

Die Bekämpfung von Heroin und Kokain war zu dieser Zeit vor allem ein Kampf gegen Ärzte und Apotheker, die diese Mittel verschrieben. Cannabis war da ein deutlich größeres Projekt, das hohe staatliche Budgets und viel nationales Aufsehen versprach. So begann Anslinger eine staatlich orchestrierte Kampagne anhand von selektiv ausgewählten und teils manipulierten Einzelfällen.

Das allseits bekannte Wort „Hemp“ (engl. für Hanf) wurde dabei durch das mexikanische Slangwort „Marijuana“ ersetzt. Meist wurden bei diesen Berichten rassistische Töne angeschlagen: Weiße Frauen würden durch den Konsum sexuell enthemmt, schwarze und mexikanische Männer zu Vergewaltigern und Mördern.(8)Die Zeit – Milliarden für einen nutzlosen Krieg, 20.04.2016

Gleichzeitig sahen große Nylon- und Papierproduzenten die Hanffaser als Konkurrenz zu ihren Produkten. Randolph Hearst, Besitzer diverser großer Papierfabriken und Zeitungen, unterstützte mit seiner Medienmacht die laufende Hetzkampagne.

Trailer zu Anti-Cannabis Propagandafilm aus den 1930er. Ganzer Film: hier klicken

1937 trat der Marijuana Tax Act in Kraft, der den Anbau und Handel von Cannabis in den USA de facto verbot – nur unterbrochen durch eine kurze Phase im Zweiten Weltkrieg, als Fasern für Uniformen und Schiffsseile benötigt wurden.(9)Jack Herer – Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf

Anfang der 1970er-Jahre, teils als Gegenreaktion zur Gesellschaftskritik und dem verbreiteten Cannabiskonsum der 68er-Generation, wurden in vielen Ländern weltweit die Gesetze zu Drogen und besonders Cannabis verschärft. Richard Nixon begann in den USA den „War on Drugs“, der in den folgenden Jahrzehnten zu Millionen von Strafanzeigen und zunehmender Gewalt auf den Straßen führte.

In Deutschland wurde das Opiumgesetz 1971 durch das Betäubungsmittelgesetz ersetzt, durch das neben den Händlern auch die Konsumenten verstärkt in den Fokus der Strafverfolgung rückten.

Seitdem breitete sich das Verbot auf wirtschaftlichen und diplomatischen Druck der USA hin weiter aus, bis Anfang der 1990er-Jahre fast jedes Land der Welt entsprechende Gesetze erlassen hatte.

Kehrtwende in Nordamerika

In den letzten Jahren haben mehrere US-Bundesstaaten und Kanada Cannabis legalisiert. Dabei entstehen Steuereinnahmen für Schulsanierungen und Arbeitsplätze.

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