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Bereits 2700 v. Chr.
Erste medizinische Anwendung
Seit Jahrtausenden werden naturbelassene Cannabisblüten für therapeutische Zwecke genutzt. Jeder Mensch hat ein körpereigenes sogenanntes Endocannabinoidsystem,(1)Dr. Franjo Grotenhermen (2015) – Hanf als Medizin, S. 40-41 das für viele Körperfunktionen zuständig ist. Die Wirkstoffe der Hanfpflanze, Cannabinoide wie THC oder CBD, beeinflussen dieses System und wirken schmerzstillend, entzündungshemmend, verspannungs- oder krampflösend. Aufgrund dieses breiten Wirkspektrums kann Cannabis bei einer Vielzahl an Erkrankungen eingesetzt werden.

Vorchristliche Geschichte (2)Vorchristliche Geschichte der medizinischen Nutzung von Cannabis gemäß Russo 2014. In: Grotenhermen/Häußermann: Cannabis – Verordnungshilfe für Ärzte, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2017

  • 2700 v. Chr. Mündliche Überlieferung in Shen Nong Ben Cao Jing. Appetitanregung, jung erhaltene Wirkungen
  • 2000 v. Chr. Samen in Margiana (religiöse Stätte), Teil eines Rituals
  • 1800 v. Chr. 30 Zitate aus dem alten Sumer und Akkadia für Kummer, Epilepsie, Nervenschmerzen, gegen Läuse
  • 1534 v. Chr. Papyrus Eber (Ägypten), vaginale Verengungen, Schmerzen, etc.
  • 1500 v. Chr. Atharva Veda, Indien, Bhanga „befreit uns von Ängsten“
  • 750 v. Chr. Kaneh bosem, Bestandteil Salböl Hebräer (Ex. 30: 22 – 25, Bibel)
  • 700 v. Chr. Cannabis in Ynaghai-Gräbern, Xingjiang; THC-Nachweis
  • 600 v. Chr. Persien: Avesta beschreiben rituelle Verwendung
  • 450 v. Chr. Berauschtheit in Zentralasien, Bestattungsrituale, gefrorene Gräber in Sibirien

Cannabis ist Teil deutscher Kultur

Cannabis wird in Deutschland schon seit über 7.000 Jahren als Rohstoff und Medizin sowie als Rausch- und Lebenssmittel genutzt.

Cannabis hilft Menschen
Drei berühmte Beispiele
Symbolbild, dient nur zur Veranschaulichung.

Charlotte Figi und die Geschichte des CBD

Jahrzehntelang konzentrierte sich sowohl die Forschung als auch die öffentliche Diskussion bezüglich Cannabis auf seinen berauschenden Wirkstoff THC. Das CBD – Cannabidiol – wurde oft vernachlässigt, auch bei der Züchtung neuer Hanfsorten.

Die Stanley-Brüder, legale Cannabisproduzenten aus Colorado, gingen einen anderen Weg. Sie züchteten eine Sorte, die besonders viel CBD und kaum THC enthält. Die Mutter von Charlotte Figi,(3)International Business Times – Charlotte Figi: The girl who is changing Medical Marijuana laws across America, 20.06.2014 eines an Dravet-Syndrom (schwere frühkindliche Epilepsie) erkrankten Mädchens, wurde auf die beiden aufmerksam, da Ärzte keine Behandlung für die ständig wiederkehrenden, schweren Anfälle ihrer Tochter bieten konnten.

Durch die Behandlung mit einem Extrakt aus dieser neuen Cannabissorte konnte Charlotte wieder laufen, spielen und selbstständig Nahrung zu sich nehmen. Ein dramatischer Fortschritt für die Eltern, die schon so lange hilflos gezwungen waren, dem Leiden ihrer Tochter zuzuschauen.

Die Geschichte von Charlotte Figi wurde in vielen medizinischen Fachzeitschriften und klassischen Medien verbreitet. 2013 erreichte sie internationale Bekanntheit, als CNN in einem ausführlichen Special zu Cannabis als Medizin darüber berichtete.

Die Stanley-Brüder nannten die neuartige Sorte fortan Charlotte’s Web. Hunderte Eltern pilgerten in der Folgezeit zu ihnen und zogen teilweise gar mit ihren Kindern nach Colorado, um der Illegalität in vielen anderen US-Bundesstaaten zu entfliehen. Immer mehr Familien machten ihre Geschichte öffentlich. In den folgenden Jahren wurde das nicht berauschende CBD weltweit bekannt.

Charlotte Figi verstarb im Jahr 2020(4)CNN – Charlotte Figi, the girl who inspired a CBD movement, has died at age 13, 09.04.2020 an einem schweren Anfall in Folge einer längeren Erkrankung. Ihre Mutter schrieb: Ihr Kampfgeist hielt so lange es ging, am Ende starb sie friedlich in unseren Armen.

Wie ein Polizeibeamter zum Cannabiszüchter wurde und so eine Gesetzesänderung herbeiführte

In Australien gab es wie in den meisten Ländern der Welt lange Zeit keinen legalen Zugang zu Cannabis als Medizin. Im Jahr 2010 erkrankte Dan Aslam, der damals 20-jährige Sohn eines ehemaligen Polizeibeamten, unheilbar an Darmkrebs. Als Dan nach mehreren Chemotherapien zunehmend an Gewicht verlor, empfahl ihm ein Freund Cannabis.

Der positive Effekt war umwerfend. Dan begann zu essen, seine Geschwüre gingen vorübergehend zurück und er hatte „die besten zwei Jahre seines Lebens“. Er heiratete seine große Liebe und reiste um die ganze Welt. Diese Entwicklung seines Sohnes und der Austausch mit anderen Eltern von Kindern, die medizinisches Cannabis anwandten, überzeugte seinen Vater, einen früheren Drogenfahnder. Dieser wurde so zu einem der bekanntesten Lobbyisten für die Legalisierung von medizinischem Cannabis in Australien. Durch eine Petition mit 320.000 Unterschriften, viele Medienberichte und weitere Patienten, die öffentlich auftraten, entstand Druck auf die Politik. 2016, ein Jahr nach dem Tod von Dan, legalisierte Australien medizinisches Cannabis.

Bis heute wird das Gesetz von einigen als Dan’s Law“ bezeichnet. Seine Eltern gründeten eine der ersten legalen Farmen zum Cannabisanbau. Sie kritisieren die hohen Hürden und Kosten für Cannabispatienten in Australien und fordern eine Überarbeitung des Gesetzes.(5)BBC – Medicinal cannabis: The family that changed Australia’s debate, 30.06.2019

Vom Cannabisrezept zur Selbstanzeige: Wieso eine Patientin in Großbritannien zur Polizei ging

Carly Barton leidet seit 2011 an starken Schmerzen aufgrund von Fibromyalgie. Sechs Jahre lang nahm sie verschiedene Schmerzmittel ein, die starke Nebenwirkungen hatten, aber nur wenig halfen. Eines Tages bot ein Freund ihr Cannabis an. Bereits beim ersten Versuch verspürte sie eine deutliche Schmerzreduktion. Fortan erwarb sie illegal Cannabis auf dem Schwarzmarkt.(6)Sky News – Woman becomes first UK patient to get cannabis prescription, 02.12.2018

„Ich musste unter Schmerzen Fremde, die ich nie zuvor gesehen hatte, auf verlassenen Parkplätzen in Industriegebieten treffen. Mitten in der Nacht im tiefsten Winter während ich an meinem Gehstock gehe und keine Chance habe, mich selbst zu schützen.“

Carly machte ihre Geschichte öffentlich und erhielt Ende 2018 als erste Patientin in Großbritannien eine Verschreibung für natürliches Cannabis, die sie allerdings selbst zahlen musste. Kosten von 2.500 Pfund pro Monate machten ihr die dauerhafte Verwendung unmöglich. So griff Carly zu Erde und Gießkanne. Sie begann ihr eigenes Cannabis anzubauen und schrieb einen offenen Brief an den Polizeichef von Sussex, in dem sie klar angab, keine andere Wahl zu haben als sich durch den Eigenanbau selbst zu helfen.(7)The Telegraph – Woman tells police she is resorting to growing own cannabis after NHS refuses to pay for her prescription, 07.04.2019

Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte sechs Pflanzen. Carly kündigte den Beamten bei der Durchsuchung direkt an, dass sie sofort wieder Samen ansetzen würde. Fünf amtierende britische Polizeichefs äußerten sich daraufhin kritisch zu diesem Einsatz und forderten eine Änderung der Gesetzeslage, um schwer kranken Patienten den Eigenanbau von Cannabis zu erlauben.(8)The Mirror – Cannabis user gets police backing to grow own marijuana so she can live ‘pain-free’, 17.08.2019

Carly Barton baut weiterhin ihr eigenes Cannabis an und spricht öffentlich darüber, unter anderem im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Patientenorganisation PLEA.((PLEA – Patient-Led Engagement for Access)) Es kam seitdem zu keiner weiteren Polizeirazzia in ihrer Wohnung. (9)The Mirror – Cannabis user gets police backing to grow own marijuana so she can live ‘pain-free’, 17.08.2019

Cannabis hilft Menschen
Drei berühmte Beispiele
Agenturfoto. Dient nur zur Veranschaulichung.

Charlotte Figi und die Geschichte des CBD

Jahrzehntelang konzentrierte sich sowohl die Forschung als auch die öffentliche Diskussion bezüglich Cannabis auf seinen berauschenden Wirkstoff THC. Das CBD – Cannabidiol – wurde oft vernachlässigt, auch bei der Züchtung neuer Hanfsorten.

Die Stanley-Brüder, legale Cannabisproduzenten aus Colorado, gingen einen anderen Weg. Sie züchteten eine Sorte, die besonders viel CBD und kaum THC enthält. Die Mutter von Charlotte Figi,((International Business Times – Charlotte Figi: The girl who is changing Medical Marijuana laws across America, 20.06.2014)) eines an Dravet-Syndrom (schwere frühkindliche Epilepsie) erkrankten Mädchens, wurde auf die beiden aufmerksam, da Ärzte keine Behandlung für die ständig wiederkehrenden, schweren Anfälle ihrer Tochter bieten konnten.

Durch die Behandlung mit einem Extrakt aus dieser neuen Cannabissorte konnte Charlotte wieder laufen, spielen und selbstständig Nahrung zu sich nehmen. Ein dramatischer Fortschritt für die Eltern, die schon so lange hilflos gezwungen waren, dem Leiden ihrer Tochter zuzuschauen.

Die Geschichte von Charlotte Figi wurde in vielen medizinischen Fachzeitschriften und klassischen Medien verbreitet. 2013 erreichte sie internationale Bekanntheit, als CNN in einem ausführlichen Special zu Cannabis als Medizin darüber berichtete.

Die Stanley-Brüder nannten die neuartige Sorte fortan Charlotte’s Web. Hunderte Eltern pilgerten in der Folgezeit zu ihnen und zogen teilweise gar mit ihren Kindern nach Colorado, um der Illegalität in vielen anderen US-Bundesstaaten zu entfliehen. Immer mehr Familien machten ihre Geschichte öffentlich. In den folgenden Jahren wurde das nicht berauschende CBD weltweit bekannt.

Charlotte Figi verstarb im Jahr 2020((CNN – Charlotte Figi, the girl who inspired a CBD movement, has died at age 13, 09.04.2020)) an einem schweren Anfall in Folge einer längeren Erkrankung. Ihre Mutter schrieb: Ihr Kampfgeist hielt so lange es ging, am Ende starb sie friedlich in unseren Armen.

Wie ein Polizeibeamter zum Cannabiszüchter wurde und so eine Gesetzesänderung herbeiführte

In Australien gab es wie in den meisten Ländern der Welt lange Zeit keinen legalen Zugang zu Cannabis als Medizin. Im Jahr 2010 erkrankte Dan Aslam, der damals 20-jährige Sohn eines ehemaligen Polizeibeamten, unheilbar an Darmkrebs. Als Dan nach mehreren Chemotherapien zunehmend an Gewicht verlor, empfahl ihm ein Freund Cannabis.

Der positive Effekt war umwerfend. Dan begann zu essen, seine Geschwüre gingen vorübergehend zurück und er hatte „die besten zwei Jahre seines Lebens“. Er heiratete seine große Liebe und reiste um die ganze Welt. Diese Entwicklung seines Sohnes und der Austausch mit anderen Eltern von Kindern, die medizinisches Cannabis anwandten, überzeugte seinen Vater, einen früheren Drogenfahnder. Dieser wurde so zu einem der bekanntesten Lobbyisten für die Legalisierung von medizinischem Cannabis in Australien. Durch eine Petition mit 320.000 Unterschriften, viele Medienberichte und weitere Patienten, die öffentlich auftraten, entstand Druck auf die Politik. 2016, ein Jahr nach dem Tod von Dan, legalisierte Australien medizinisches Cannabis.

Bis heute wird das Gesetz von einigen als Dan’s Law“ bezeichnet. Seine Eltern gründeten eine der ersten legalen Farmen zum Cannabisanbau. Sie kritisieren die hohen Hürden und Kosten für Cannabispatienten in Australien und fordern eine Überarbeitung des Gesetzes.((BBC – Medicinal cannabis: The family that changed Australia’s debate, 30.06.2019))

Vom Cannabisrezept zur Selbstanzeige: Wieso eine Patientin in Großbritannien zur Polizei ging

Carly Barton leidet seit 2011 an starken Schmerzen aufgrund von Fibromyalgie. Sechs Jahre lang nahm sie verschiedene Schmerzmittel ein, die starke Nebenwirkungen hatten, aber nur wenig halfen. Eines Tages bot ein Freund ihr Cannabis an. Bereits beim ersten Versuch verspürte sie eine deutliche Schmerzreduktion. Fortan erwarb sie illegal Cannabis auf dem Schwarzmarkt.((Sky News – Woman becomes first UK patient to get cannabis prescription, 02.12.2018))

„Ich musste unter Schmerzen Fremde, die ich nie zuvor gesehen hatte, auf verlassenen Parkplätzen in Industriegebieten treffen. Mitten in der Nacht im tiefsten Winter während ich an meinem Gehstock gehe und keine Chance habe, mich selbst zu schützen.“

Carly machte ihre Geschichte öffentlich und erhielt Ende 2018 als erste Patientin in Großbritannien eine Verschreibung für natürliches Cannabis, die sie allerdings selbst zahlen musste. Kosten von 2.500 Pfund pro Monate machten ihr die dauerhafte Verwendung unmöglich. So griff Carly zu Erde und Gießkanne. Sie begann ihr eigenes Cannabis anzubauen und schrieb einen offenen Brief an den Polizeichef von Sussex, in dem sie klar angab, keine andere Wahl zu haben als sich durch den Eigenanbau selbst zu helfen.((The Telegraph – Woman tells police she is resorting to growing own cannabis after NHS refuses to pay for her prescription, 07.04.2019))

Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte sechs Pflanzen. Carly kündigte den Beamten bei der Durchsuchung direkt an, dass sie sofort wieder Samen ansetzen würde. Fünf amtierende britische Polizeichefs äußerten sich daraufhin kritisch zu diesem Einsatz und forderten eine Änderung der Gesetzeslage, um schwer kranken Patienten den Eigenanbau von Cannabis zu erlauben.((The Mirror – Cannabis user gets police backing to grow own marijuana so she can live ‘pain-free’, 17.08.2019))

Carly Barton baut weiterhin ihr eigenes Cannabis an und spricht öffentlich darüber, unter anderem im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Patientenorganisation PLEA.((PLEA – Patient-Led Engagement for Access)) Es kam seitdem zu keiner weiteren Polizeirazzia in ihrer Wohnung. ((The Mirror – Cannabis user gets police backing to grow own marijuana so she can live ‘pain-free’, 17.08.2019))

Cannabis auf Rezept
Seit 2017 in Deutschland

Seit das deutsche Gesetz zu medizinischem Cannabis(10)Bundesgesetzblatt – Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften vom 06.03.2017 verabschiedet wurde, können Ärzte Cannabisblüten, Cannabisextrakte, Dronabinol (THC) oder cannabishaltige Fertigarzneimittel per Betäubungsmittelrezept verschreiben. Unter bestimmten Umständen übernehmen Krankenkassen die Kosten dafür.

Eine vorgeschriebene Liste von Diagnosen gibt es nicht, die Einschätzung liegt weitgehend im Ermessen des Arztes.

Der Eigenanbau durch Patienten bleibt auch nach der neuen Gesetzeslage eine Straftat, selbst wenn sich ein Patient mit Cannabisrezept vom Arzt die Hanfblüten aus der Apotheke nicht leisten kann und die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt.

Arztsuche: Auch über drei Jahre nach Einführung des Gesetzes weigern sich viele Ärzte grundsätzlich, eine Cannabistherapie zu befürworten. Auch bei ihnen herrschen oft noch Vorurteile, gleichzeitig mangelt es an Fortbildungen. Ärzte scheuen den Rechercheaufwand vor der ersten Verschreibung und die Bürokratie im Umgang mit ablehnenden Krankenkassen sowie der vorgeschriebenen Begleiterhebung.

Krankenkassen: Jeder dritte Antrag auf eine Kostenübernahme wird von den Krankenkassen abgelehnt zum Teil auch bei Patienten, die bereits vor der Einführung des Gesetzes nach ausführlicher Einzelfallprüfung eine Ausnahmegenehmigung der zuständigen Bundesbehörde BfArM erhalten hatten. Wegen der schwammigen Vorgaben des Gesetzes müssen Patienten regelmäßig an den Sozialgerichten prozessieren, um die Kostenerstattung zu erhalten.

Extrem hohe Preise: Patienten, die Cannabisblüten auf Privatrezept erhalten, bezahlen in den Apotheken bis zu 25 Euro pro Gramm. Teilweise liegt der Preis beim Dreifachen der gleichen Blüten in niederländischen Apotheken.

Lieferengpässe: Regelmäßig sind einzelne Cannabisblütensorten aufgrund von Lieferengpässen monatelang nicht verfügbar, sodass eine Therapie mit der passenden Sorte oft kaum stabil durchgeführt werden kann.

Führerschein: Grundsätzlich sind Bundesregierung und Bundesverkehrsministerium der Auffassung, dass Patienten fahren dürfen, nachdem sie in Begleitung des Arztes stabil auf das Medikament eingestellt und fahrtüchtig sind so wie bei allen BtM-Medikamenten. Dennoch melden Polizisten Cannabispatienten häufig an die Führerscheinstellen, die dann unter Umständen eine Überprüfung anordnen.

Liste der Krankheiten, bei denen bereits Cannabis medizinisch verordnet wurde:(16)Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2015 – Dr. Franjo Grotenhermen: Der Stand der medizinischen Versorgung mit Cannabis und Cannabinoiden in Deutschland

A
• ADHS
• Allergische Diathese
• Angststörung
• Appetitlosigkeit und Abmagerung
• Armplexusparese (Lähmungen im Arm und/oder Schultergürtelbereich
• Arthrose
• Asthma
• Autismus

B
• Barrett-Ösophagus (Magensäure fließt zurück in die Speiseröhre)
• Blasenkrämpfe
• Blepharospasmus (Augenlidkrampf)
• Borderline-Störung
• Borreliose

C
• Chronische Polyarthritis
• Chronische Schmerzen
• Chronisches Müdigkeitssyndrom
(Myalgische Enzephalomyelitis)
• Chronisches Wirbelsäulensyndrom
• Cluster-Kopfschmerzen
• Colitis ulcerosa (chronische
Erkrankung des Dickdarms)

D
• Depressive Störungen

E
• Epilepsie

F
• Failed-back-surgery-Syndrom
• Fibromyalgie
• Folgen von
Schädel-Hirn-Traumata

H
• Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie mit Schmerzzuständen & Spasmen (vererbte & chronisch
voranschr. Nervenkrankheit)
• HIV-Infektion
• HWS- und LWS-Syndrom (chronisches (Lenden)wirbelsäulensyndrom)
• Hyperhidrosis (Extr. Schweißausbrüche)

L
• Lumbalgie (Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich)
• Lupus erythematodes (haut- und organschädigende Autoimmunerkrankung)

M
• Migraine accompagnée (mit Aura)
• Migräne
• Mitochondropathie (Fehlfunktion oder Schädigung der Mitochondrien)
• Morbus Bechterew

• Morbus Crohn
• Morbus Scheuermann
• Morbus Still
• Morbus Sudeck
• Multiple Sklerose

N
• Neurodermitis

P
• Paroxysmale nonkinesiogene Dyskinese (PNKD/ Bewegungsstörung)
• Polyneuropathie (Schädigung von mehreren peripheren Nerven)
• Posner-Schlossmann-Syndrom (Glaukomerkrankung, Grüner Star)
• Posttraumatische Belastungsstörung
• Psoriasis (Schuppenflechte)

R
• Reizdarm
• Rheuma
(rheumatoide Arthritis)

S • Sarkoidose (Morbus Boeck, Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung)

• Schlafstörungen
• Schmerzhafte Spastik bei Syringomyelie
(Höhlenbildung in der Grauen Substanz des Rückenmarkes)
• Schmerzsyndrom nach Polytrauma
• Systemische Sklerodermie
(Bindegewebserkrankung)

T
• Tetraspastik nach infantiler Cerebralparese
(Hirnschadenbedingte Körperbehinderung)
• Thalamussyndrom (Hirnschädigung: Störung des Seh-/Empfindungsvermögens)
• Thrombangitis obliterans (Entzündung von Arterien und Venen der Extremitäten)
• Tics (Bsp: Tourette-Syndrom)
• Tinnitus
• Tourette-Syndrom
• Trichotillomanie (Impulskontrollstörung)

U
• Urtikaria unklarer Genese (Nesselsucht)

Z
• Zervikobrachialgie (Schulter-Arm-Schmerzen)
• Zwangsstörungen

Steuergeld für Schulsanierung: Beispiel Colorado

In den USA sind durch Legalisierungen bereits 243.700 Jobs entstanden. Die Steuereinnahmen werden für staatliche Projekte verwendet. Welches Potenzial dies für Deutschland bedeutet, zeigt eine Studie des Ökonomieprofessors Dr. Haucap.

Quellen

Quellen
1 Dr. Franjo Grotenhermen (2015) – Hanf als Medizin, S. 40-41
2 Vorchristliche Geschichte der medizinischen Nutzung von Cannabis gemäß Russo 2014. In: Grotenhermen/Häußermann: Cannabis – Verordnungshilfe für Ärzte, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2017
3 International Business Times – Charlotte Figi: The girl who is changing Medical Marijuana laws across America, 20.06.2014
4 CNN – Charlotte Figi, the girl who inspired a CBD movement, has died at age 13, 09.04.2020
5 BBC – Medicinal cannabis: The family that changed Australia’s debate, 30.06.2019
6 Sky News – Woman becomes first UK patient to get cannabis prescription, 02.12.2018
7 The Telegraph – Woman tells police she is resorting to growing own cannabis after NHS refuses to pay for her prescription, 07.04.2019
8, 9 The Mirror – Cannabis user gets police backing to grow own marijuana so she can live ‘pain-free’, 17.08.2019
10 Bundesgesetzblatt – Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften vom 06.03.2017
11 Redaktionsnetzwerk Deutschland – Medizinisches Cannabis: Mehr Importe, kein Überblick über den Bedarf, 03.04.2020
12 Spitzenverband Bund der Krankenkassen – Bruttoumsätze und Verordnungen von Cannabinoidhaltigen Fertigarzneimitteln und Zubereitungen von Januar bis September 2019
13, 14, 15 Rheinische Post – Zahl der Cannabis-Verordnungen steigt stark an, Presseportal 07.02.2020
16 Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2015 – Dr. Franjo Grotenhermen: Der Stand der medizinischen Versorgung mit Cannabis und Cannabinoiden in Deutschland
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